Closer to perfection
Doppeltes Punkteergebnis für die Iron Dames und Manthey 1st Phorm bei den Sechs Stunden von São Paulo
WEC | Racing
  • Platz vier und bestes bisheriges Saisonergebnis für den Iron Dames Porsche Nummer 85, der über die sechsstündige Renndistanz auf Podiumskurs lag
  • Das Schwesterfahrzeug mit der Startnummer 92 beendet den fünften WEC-Wertungslauf in den Top Sechs
  • Für Manthey 1st Phorm bedeutet das Rennergebnis den Ausbau der Führung in der LMGT3-Wertung

São Paulo. Der von Manthey und den Iron Dames eingesetzte Porsche mit Rahel Frey (Schweiz), Michelle Gatting (Dänemark) und Célia Martin (Frankreich) verpasste bei den Sechs Stunden von São Paulo nach einer starken fahrerischen Leistung nur knapp das LMGT3-Podium und sichert sich mit Rang vier das beste Ergebnis der aktuellen Saison. Das durch zusätzlichen Erfolgsballast beeinflusste Fahrertrio aus Ryan Hardwick (USA), Riccardo Pera (Italien) und Richard Lietz (Österreich) konnte mit sieben gutgemachten Positionen auf Rang sechs das Rennen beenden und damit seine LMGT3-Meisterschaftsführung ausbauen.

Nachdem sie sich am Vortag erstmals in der Saison 2025 für die Hyperpole qualifiziert hatten, starteten die Iron Dames mit Bronzepilotin Célia Martin am Steuer von Startplatz sieben in das WEC-Rennen auf dem Autódromo José Carlos. Ryan Hardwick, durch den Erfolgsballast (36 kg) aus Le Mans und der Führung in der LMGT3 Meisterschaft ausgebremst, begann auf dem Schwesterfahrzeug mit der Startnummer 92 von Position 13 aus die sechsstündige Renndistanz. Die Französin Martin zeigte von Beginn an eine starke Leistung und konnte gepaart mit einer geschickten Pitstop-Strategie im Verlauf ihres Doppelstints bis in die Top Vier vorstoßen. Rahel Frey, die nach knapp zwei Stunden auf dem brasilianischen GP-Kurs das Fahrzeug übernahm, knüpfte nahtlos an dieses Momentum an: Mit starker Pace und fehlerfreien Überholmanövern behauptete sie sich klar auf dem dritten Platz auf Podiumskurs.

Auch der Manthey 1st Phorm-Neunelfer war nach anfänglichen Positionsverlusten im engen LMGT3-Feld auf dem Vormarsch. Zur Rennhalbzeit etwa eine Stunde nach dem Fahrerwechsel von Startpilot Hardwick auf Riccardo Pera lag der Italiener bereits auf Rang neun, zurück in den Punkterängen. Diese Ausgangsposition wusste auch Richard Lietz im letzten Renndrittel zu nutzen und arbeitete sich mit vollem Einsatz und der tadellosen Performance der Einsatzcrew im Rücken nach vorn. Die ebenfalls mit etwas mehr als zwei verbleibenden Stunden eingewechselte Dänin Michelle Gatting wurde in ihrem Stint durch eine Durchfahrtsstrafe für zu frühes Beschleunigen unter Full Course Yellow zunächst zurückgeworfen, blieb dank ihrer starken Pace und Ausnutzung eines Energievorteils für einen möglichst späten und kurzen Pitstop bis knapp vor Rennende auf Podiumskurs. Doch musste sie sich der aufgrund einer anderen Strategie auf frischen Reifen stehenden Konkurrenz letztendlich wenige Minuten vor Ablaufen der Rennuhr geschlagen geben und sah die Zielflagge auf Rang vier – zwei Positionen vor dem meisterschaftsführenden Schwesterfahrzeug.

Mit diesem Ergebnis sammelten beide Einsatzcrews wichtige Meisterschaftspunkte: Rahel Frey, Michelle Gatting und Célia Martin stehen nach ihrer Saisonbestleistung mit 12 zusätzlichen Punkten auf dem Wertungskonto nun an 15. Stelle in der Teamwertung (19 Punkte). Im Kampf um die LMGT3-Meisterschaft können Ryan Hardwick, Richard Lietz und Riccardo Pera die Führung mit dem Rennergebnis in São Paulo mit 13 Punkten Vorsprung behaupten (89 Punkte).

Mit dem Lone Star Le Mans (COTA) Rennen am siebten September in Texas steht nicht nur der sechste Lauf der FIA WEC Langstreckenmeisterschaft für die Teams, sondern auch das Heimrennen für Amerikaner Ryan Hardwick als Nächstes an.


Stimmen zu den Sechs Stunden von São Paulo

Rahel Frey, Porsche 911 GT3 R #85: „Am Ende haben wir mit Platz vier unser bisher bestes Ergebnis in der WEC-Saison 2025 erzielt. Es ist ein bittersüßes Resultat, denn wir hatten definitiv das Potenzial für mehr. Seit Le Mans haben wir spürbar an Momentum gewonnen und über das gesamte Rennen hinweg eine starke Pace gezeigt – leider waren wir aber nicht fehlerfrei. Wir werden weiterhin hart arbeiten und pushen. Ich bin zufrieden mit der Teamleistung, wir waren so nah dran am Podium. Beim nächsten Mal schaffen wir es.“

Michelle Gatting, Porsche 911 GT3 R #85: „Leider habe ich einen Fehler gemacht, der uns den ersten Podiumsplatz in der WEC mit Manthey gekostet hat. Im Kampf um den zweiten Platz habe ich die Aufhebung der Gelbphase falsch eingeschätzt und bekam dafür eine Strafe. Ich übernehme die volle Verantwortung für diesen Fehler. Im Motorsport gewinnt und verliert man als Team, und heute lag der Fehler bei mir. Ich entschuldige mich aufrichtig bei meinen Teamkollegen und dem gesamten Team. Jetzt ist es an der Zeit, neue Energie zu tanken, sich neu zu fokussieren und nach der Sommerpause stärker zurückzukommen.“

Célia Martin, Porsche 911 GT3 R #85: „Wir haben Platz vier geholt und das Podium damit nur knapp verpasst – schade, aber das ist Teil des Motorsports. Wir haben erneut gezeigt, was wir leisten können. Wir haben hart gekämpft, und genau das zählt. Ich freue mich jetzt schon auf das nächste Rennen.“

Ryan Hardwick, Porsche 911 GT3 R #92: „Das war ein wirklich herausforderndes Rennen für uns – mit dem Erfolgsballast und der Aufgabe, den neuen harten Reifencompound von Goodyear zu verstehen. Trotzdem sind wir stolz, am Ende Platz sechs geholt und wichtige Punkte für die Meisterschaft eingefahren zu haben. Wir freuen uns auch sehr für unsere Teamkolleginnen, die Iron Dames, über ihr bisher bestes Saisonergebnis. Das zeigt, wie hart das gesamte Team gearbeitet hat, sodass wir – auch unter schwierigen Bedingungen –am Ende mit beiden Autos Punkte holen konnten. Jetzt freuen wir uns auf den nächsten Lauf in Austin, mein Heimrennen in den USA.“

Richard Lietz, Porsche 911 GT3 R #92: „Wir haben die Meisterschaftsführung ausgebaut - und das war nach einem Start von Platz 13 das Maximum, was in diesem Rennen möglich war. Eine starke Teamleistung und eine top Strategie. Danke an das gesamte Team und an meine Teamkollegen. In anderthalb Monaten in Austin können wir hoffentlich wieder noch ein bisschen weiter vorne mitmischen.“

Riccardo Pera, Porsche 911 GT3 R #92: „Zusammenfassend ein gutes Rennen für uns. Natürlich hatten wir mit dem Erfolgsballast zu kämpfen und vor allem am Freitag und Samstag hat uns das in Sachen Pace stark eingeschränkt. Aber ich würde sagen: Mit Platz sechs haben wir heute das bestmögliche rausgeholt. Damit können wir zufrieden sein–wir haben somit unsere Führung in der Meisterschaft ausgebaut. Insgesamt also ein sehr guter Tag für uns.“

Patrick Arkenau, Geschäftsbereichsleiter Racing, Manthey Racing GmbH: „Das Rennen hier in São Paulo hat einmal mehr unser Potenzial gezeigt – auch wenn wir es am Ende nicht vollständig ausschöpfen konnten. Grundsätzlich haben beide Fahrertrios und Crews eine starke Leistung abgeliefert. Bei der Startnummer 92 hat uns der Success Ballast von Beginn an spürbar beeinflusst. Dieser sowie zwei frühe Dreher haben eine bessere Platzierung verhindert – dennoch konnten wir unter den gegebenen Bedingungen und mit dem fehlenden Topspeed auf den Geraden durch gute Boxenstopps und starke Stints von Ryan, Riccardo und Richard die Führung in der Meisterschaft behaupten. Die Iron Dames haben hier ein wirklich starkes Rennen und ihr bislang bestes Saisonergebnis eingefahren. Célia und Rahel zeigten von Beginn an starke Pace und saubere Überholmanöver und hielten das Auto konstant in der Spitzengruppe – ebenso wie Michelle. Leider hat uns das zu frühe Lösen des Full-Course-Yellow-Knopfes eine Strafe und letztlich das Podium gekostet. Das ist natürlich ärgerlich und zeigt, dass am Ende jedes noch so kleine Detail stimmen muss. Dennoch können wir auf die Leistung der Fahrer und unserer gesamten Crew stolz sein und blicken positiv auf den nächsten Lauf in Austin.“


Ergebnisse Sechs Stunden von São Paulo

LMGT3 Class
1. Umbrarescu/Schmid/Lopez (ROU/AUT/ARG), Lexus #87
2. Van Rompuy/Andrade/Eastwood (BEL/AGO/IRL), Corvette #81
3. McIntosh/Barrichello/Hasse Clot (USA/BRA/FRA), Aston Martin #10 
4. Martin/Frey/Gatting (FRA/CHE/DNK), Porsche 911 GT3 R #85

6. Hardwick/Pera/Lietz (USA/ITA/AUT), Porsche 911 GT3 R #92

Impressions

prev
next