Closer to perfection
Zweiter LMGT3-Sieg in Folge für Manthey bei den 24 Stunden von Le Mans
WEC
  • Hardwick, Pera und Lietz steuern den Manthey 1st Phorm Porsche 911 GT3 R zum LMGT3-Klassensieg
  • Im Schwesterauto mit der Startnummer 90 beenden Au, Bachler und Hartog das Rennen auf Rang sechs
  • Ein Reparaturstopp verhindert eine bessere Platzierung für Bovy, Frey und Martin im Iron Dames Neunelfer auf Rang 16
  • Mit dem Rennsieg behauptet Manthey 1st Phorm erstmals die LMGT3-Meisterschaftswertung für sich 

Le Mans. Manthey gelingt mit dem von Ryan Hardwick (USA), Riccardo Pera (Italien) und Richard Lietz (Österreich) pilotierten Porsche 911 GT3 R mit der Startnummer 92 der zweite Klassensieg in Folge bei den 24 Stunden von Le Mans. In der ausschließlich bei diesem Rennen auf dem Circuit de la Sarthe eingesetzten Nummer 90 sahen Antares Au (Hongkong), Klaus Bachler (Österreich) und Loek Hartog (Niederlande) nach einer konstanten Teamleistung die Zielflagge auf dem sechsten Platz. Das Schwesterfahrzeug der Iron Dames hielt sich lange in den Top Ten des LMGT3-Feldes, eine aufgrund von Problemen mit der Schaltung notwendige Reparatur bedeutete letztendlich jedoch den 16. Platz für Sarah Bovy (Belgien), Rahel Frey (Schweiz) und Célia Martin (Frankreich).

Traditionell starteten die 24 Stunden von Le Mans um 16:00 Uhr auf dem 13,626 Kilometer langen Circuit de la Sarthe vor einer Kulisse von insgesamt 332.000 Besuchern. Das siegreiche Manthey 1st Phorm Fahrzeug ging mit Bronzefahrer Ryan Hardwick vom fünften Rang in das Highlight der WEC-Saison. Nach dem anfänglichen Verlust von Positionen im teilweise mit Silber- und Goldpiloten besetzten LMGT3-Starterfeld arbeiteten sich der Amerikaner und sein Teamkollege Riccardo Pera stetig im Feld vor. So konnte Pera bereits nach fünf Stunden Renndistanz seine ersten Führungskilometer abspulen. Gemeinsam mit dem Le Mans erfahrenen Richard Lietz bewegte sich das 92er-Trio konsequent in den Top zwei und verteidigte den Spitzenplatz ab der 15. Rennstunde bis zum Fallen der Zielflagge. Damit erzielte die Manthey 1st Phorm Besatzung nicht nur den insgesamt sechsten Klassensieg, sondern auch zwei von zwei möglichen LMGT3-Le-Mans-Siegen seit Einführung der neuen Wertung in der FIA-Langstreckenmeisterschaft für Manthey.

Die Iron Dames und Manthey Porsche starteten das Rennen ebenfalls mit den Bronze Piloten Célia Martin und Antares Au von den Rängen 18 (#85) und 19 (#90). Und die Fahrercrews der beiden Neunelfer starteten eine starke Aufholjagd über das Rennen zwei Mal um die Uhr hinweg: Insbesondere Martin überholte von Beginn an die Konkurrenz und fuhr bereits in den ersten anderthalb Stunden des Rennens in die Top zehn vor. Rahel Frey und Sarah Bovy – die nach einer Verletzung von Michelle Gatting (Dänemark) im Sonntagstraining das Steuer für ihre Iron Dames Kollegin übernahm – spulten ebenfalls fehlerfreie Stints ab und fuhren bis auf den fünften Rang vor. Doch ein Problem mit der Schaltung der Startnummer 85 zwang die Crew für Reparaturen am Sonntagmorgen in die Box, die trotz der schnellstmöglichen Durchführung durch das Team 15 Minuten und sechs Runden Rückstand kosteten. Auf dem Neunelfer mit der Nummer 90 bewiesen Au und Hartog, die beide ihr Le-Mans-Debüt mit Manthey feierten, zusammen mit Klaus Bachler eine souveräne Performance über die gesamte Renndauer hinweg. Auf dem um 13 Plätze besseren sechsten Rang sahen sie daher vor der Iron Dames Crew auf Rang 16 die Zielflagge des 93. 24-Stunden-Rennens in Le Mans.

Mit dem Sieg bei dem mit doppelter Punktezahl notierten Rennlauf rückt Manthey 1st Phorm an die Spitze der LMGT3 Team- und Fahrerwertung vor. Die Iron Dames Crew rangiert derweil auf dem 17 Wertungsrang.

„In diesem Jahr sind wir in Le Mans zum ersten Mal mit drei Porsche 911 GT3 R an den Start gegangen. Ich bin sehr stolz auf die gesamte Mannschaft, dass wir diese logistisch besonders anspruchsvolle Veranstaltung gemeistert und die richtigen Voraussetzungen für unsere Fahrer geschaffen haben. Die Strecke ist anspruchsvoller, als es ihre langen Geraden vielleicht vermuten lassen. Hinzu kommt die gesamte Kulisse mit vielen Zuschauern, Gästen und Media-Terminen, auch in den Boxen. Hinzu kommt der große Geschwindigkeitsunterschied zu den Hypercars. Das sind viele anspruchsvolle Anforderungen, die alle super gemeistert haben“, fasst Nicolas Raeder, Geschäftsführer der Manthey Racing GmbH, zusammen. „Besonders freut es mich, dass wir mit Ryan, Riccardo und Richie nach dem letzten Jahr erneut und für Manthey insgesamt den sechsten Klassensieg einfahren konnten. Damit haben wir bei den letzten drei Le-Mans-Teilnahmen die Klasse gewonnen, wenn man den GTE-PRO-Sieg von 2022 dazu zählt. Dass direkt in der kommenden Woche das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring ansteht, ist für das Team eine besondere Herausforderung. Ich hoffe, dass wir dort an den Erfolg von diesem Wochenende anknüpfen können."

Nach zwei anspruchsvollen, aber erfolgreichen Wochen mit der DTM in Zandvoort und den 24 Stunden von Le Mans geht es für Manthey nahtlos mit dem 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring, direkt am Unternehmenssitz in Meuspath, weiter. Das nächste Rennen der FIA WEC findet anschließend am 13. Juli in São Paulo statt.


Stimmen zu den 24 Stunden von Le Mans 2025:

Rahel Frey, Porsche 911 GT3 R #85: „Das war's also mit den 24 Stunden von Le Mans 2025 – es war mir ein Vergnügen. Unsere Rookie Célia hat sich super geschlagen. Ich war sehr froh, dass Sarah in letzter Minute für Michi eingesprungen ist. Ehrlich gesagt ist das nicht so einfach. Aber wir haben es wieder einmal als Iron Dames ins Ziel geschafft. Nicht so, wie wir es uns gewünscht hätten, aber so ist es nun einmal im Racing. Wir bedanken uns ganz herzlich bei Manthey, den Iron Dames und unserem Partner TotalEnergies. Wir kommen stärker zurück.“

Sarah Bovy, Porsche 911 GT3 R #85: „So wollten wir nicht ins Ziel kommen, aber so ist das im Rennsport. Bei den 24 Stunden von Le Mans gehört das dazu, und ich denke, wir können sehr stolz sein. Mit den Iron Dames habe ich bisher jede einzelne Teilnahme beendet und immer die Ziellinie überquert, weil wir niemals aufgeben. Ich bin super stolz auf meine beiden Teamkolleginnen und das gesamte Team. Es war mir eine große Ehre, mit euch an diesem Rennen teilzunehmen. Michi, du weißt, dass wir dich lieben, und sie war die ganze Zeit bei uns und hat uns unterstützt, aber wir haben sie trotzdem vermisst.“

Célia Martin, Porsche 911 GT3 R #85: „Ich hatte nicht damit gerechnet, ohne Michi zu fahren. Ich hatte mich darauf gefreut, mit ihr gemeinsam an den Start zu gehen. Natürlich war ich sehr traurig über Michis Ausfall, aber zum Glück konnte Sarah kurzfristig einspringen. Die Mädels waren wirklich großartig. Ich bin etwas mehr gefahren als erwartet. Für mich war es das erste Mal, dass ich so gelitten habe. Ich habe wirklich gesehen, was dieses Rennen bedeutet. Ich habe noch mehr Respekt davor und bin noch stolzer, dabei gewesen zu sein, die Ziellinie erreicht zu haben und dieses erste Abenteuer mit meinen Teamkolleginnen erlebt zu haben.“

Antares Au, Porsche 911 GT3 R #90: „Wir waren zum ersten Mal hier und hatten einige Herausforderungen zu bewältigen, aber ich bin wirklich froh, dass wir unbeschadet durchgekommen sind. Beinahe hätten wir es unter die ersten fünf geschafft, müssen uns jetzt letztendlich mit Platz sechs zufrieden geben. Natürlich hätten wir gerne noch weiter vorne gestanden. Dennoch war es eine gute Leistung und ich freue mich schon darauf, mit diesem großartigen Team an diesen wunderbaren Ort zurückzukehren.

Loek Hartog, Porsche 911 GT3 R #90: „Am Ende der Sechste Platz – ich denke, das ist im Grunde genommen auch das Ergebnis, das wir verdient haben. Wir waren zwischenzeitlich ganz hinten, haben versucht die Führungsrunde zu halten und mussten uns nach vorne kämpfen. Was die Strategie und die Leistung der Fahrer angeht, haben wir wirklich alles gegeben. Wir sind fehlerfrei geblieben und ins Ziel gekommen. Für unser erstes Mal in Le Mans können Antares und ich also stolz sein. Die Zusammenarbeit mit Klaus als Teamkollege war großartig, und ich bin sehr dankbar, im Manthey Umfeld dabei sein zu dürfen.“

Klaus Bachler, Porsche 911 GT3 R #90: „Le Mans ist vorbei und ein sechster Platz war ein solides Ergebnis für uns. Mehr war leider nicht drin, auch wenn wir hart gekämpft haben. Am Ende sind wir froh, dass wir so problemlos und ohne Zwischenfälle durchgefahren sind – das ist besonders für Loek und Antares sicherlich eine schöne Erfahrung, direkt beim ersten Mal in Le Mans ins Ziel zu kommen. Riesen Glückwunsch an das Schwesterauto, die einen einen super Job gemacht haben, so souverän Manthey’s Klassensieg vom letzten Jahr zu verteidigen. Ich hoffe, dass ich auch irgendwann das Rennen hier gewinnen kann. Dieses Jahr hat es leider nicht geklappt, aber mal sehen, was die Zukunft bringt.“

Ryan Hardwick, Porsche 911 GT3 R #92: „Ich bin wirklich sprachlos. Ich bin zu Manthey gekommen, um eines Tages die 24 Stunden von Le Mans und auch die FIA WEC zu gewinnen. Aber ich hatte keine Ahnung, wie lange es dauern würde, ein solches Ziel zu erreichen. Diesen Sieg im ersten Jahr mit Manthey zu erzielen, ist wirklich unglaublich. Das Team ist unbeschreiblich – wir waren sehr gut vorbereitet, und ich fühle mich einfach sehr geehrt, Teil dieses Teams aus großartigen Ingenieuren, Mechanikern und allen anderen in der Werkstatt in Deutschland zu sein. Es gibt so viele Menschen, die so viel Arbeit in die Vorbereitung eines solchen Rennens stecken, und ich glaube, dass kein anderes Team im Fahrerlager sich so vorbereitet wie Manthey. Sie sind nun zweimal hintereinander Sieger des 24-Stunden-Rennens von Le Mans, und ich bin einfach super dankbar, Teil dieses Siegerteams von 2025 zu sein.“

Richard Lietz, Porsche 911 GT3 R #92: „Das waren schöne 24-Stunden von Le Mans 2025. Wir haben mit Ryan stark angefangen. Er ist fantastisch gefahren. Glücklicherweise gab es wenig Safety Cars, sodass die Zeit, die Ryan rausgefahren hat, auch wirklich wertig gewesen ist. Durch ihn hatten wir bis zum Schluss ein Polster, das wir bis ins Ziel verteidigen konnten. Von meinen bisherigen Le-Mans-Starts war dieses Rennen glaube ich eines der schnellsten, was ich je gefahren bin – mit dem richtigen Le Mans Spirit, Endurance Racing vom Feinsten, ohne viele Safety-Car-Phasen. Dort lag unsere Stärke, denn wir hatten einen Reifen, der über drei Stints funktioniert hat. Bei einem Rennen mit vielen Unterbrechungen, wäre es deutlich schwieriger geworden. Wir sind super zufrieden und haben back-to-back Le Mans gewonnen – das ist etwas Besonderes.“

Riccardo Pera, Porsche 911 GT3 R #92: „Das war einer der Tage, die ich nie vergessen werde – es war mega. Wir lagen seit dem frühen Morgen in Führung. Ich bin sehr stolz auf das Team – sie haben einen tollen Job gemacht. Das Auto war so schnell und super abgestimmt. Ich bin auch stolz auf die großartigen Leistungen meiner beiden Teamkollegen Richard und Ryan und ich bin super glücklich, dass wir dieses hervorragende Ergebnis nach Hause bringen können.“


Ergebnisse 24 Stunden von Le Mans 2025:

LMGT3 Class
1. Hardwick/Lietz/Pera (USA/AUT/ITA), Porsche 911 GT3 R #92 
2. Heriau/Mann/Rovera (FRA/GBR/ITA), Ferrari #21
3. Van Rompuy/Andrade/Eastwood (BEL/AGO/IRL), Corvette #81
6. Au/Bachler/Hartog (HGK/AUT/NLD)
16. Bovy/Frey/Martin (BEL/CHE/FRA)

 

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